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Archiv der Artikel die mit Geschäftsprozess getagged sind.

Kaskadierung von Geschäftsprozessen

Die Idee der Kaskadierung von Geschäftsprozessen geht auf Chris Tipotsch (1997), Andreas Suter (2004) und Dietmar Schantin (2004) zurück.

Bei einer Kaskadierung besteht zwischen zwei Geschäftsprozessen eine (interne) Kunden-Lieferanten-Beziehung (siehe Abbildung unten).

kaskadierung

Kaskadierung von Geschäftsprozessen

Prozess A, der als interner Kunde agiert, bestellt eine Leistung bei Prozess B, der als interner Lieferant agiert. Prozess B führt den internen Auftrag aus und liefert das Ergebnis zurück an den Besteller (Prozess A). Die Idee der Kaskadierung hat rekursiven Charakter, d.h. Prozess B kann seinerseits wiederum eine Leistung bei einem dritten Prozess bestellen, usw.

Klassifikation von Geschäftsprozessen

Je nach Autor werden Geschäftsprozesse unterschiedlich klassifiziert. Eine mögliche Klassifizierung von Geschäftsprozessen wird von Suter (2004) beschrieben. Er erläutert, daß es insgesamt vier generische Klassen von Prozessen gibt.

  • Wertschaffende Prozesse, diese wickeln das tägliche Geschäft im Unternehmen ab, d.h. sie beschäftigen sich mit konkreten Kundenaufträgen.
  • Wertdefinierende Prozesse, wie z.B. Produktinnovation oder Prozessinnovation.
  • Managementprozesse, wie z.B. Strategieprozesse.
  • Supportprozesse, diese unterstützen die wertschaffenden, wertdefinierenden und Managementprozesse, z.B. Human Resources, IT, Facility Management usw.

Nur wertschaffende und wertdefinierende Prozesse sind Geschäftsprozesse.

Was ist ein Geschäftsprozess?

Der Begriff „Geschäftsprozess“ ist nicht neu; zum Beispiel wird der Begriff „Produktionsprozess“ schon lange in der Industrie verwendet. Zweifelsohne gibt es immer Prozesse in einem Unternehmen, die Frage ist nur, ob sie explizit bekannt und identifiziert sind (Karlöf and Lövingsson, 2005).

Ein Geschäftsprozess läßt sich wie folgt definieren:

  • Die wohl bekannteste Definition stammt von Hammer und Champy (1993). Sie bezeichnen einen Geschäftsprozess als eine Menge von Aktivitäten, die einen oder mehrere Inputs in einen Output umwandeln, der für den Kunden einen Wert darstellt.
  • Nach der Definition von Davenport und Short (1990) hat ein Geschäftsprozess zwei wichtige Charakteristika. Zum einen hat ein Geschäftsprozess immer Kunden, die den Output des Prozesses erhalten. Zum anderen läuft ein Geschäftsprozess nicht notwendigerweise innerhalb einer funktionalen Abteilung ab, sondern kann sich über mehrere funktionale Abteilungen einer Organisation erstrecken.
  • Schantin (2004) definiert einen Geschäftsprozess als eine sachlogische Abfolge von betrieblichen Tätigkeiten, welche Inputs in Outputs transformiert. Ein Geschäftsprozess ist kundenorientiert, d.h. er wird von Kunden- bzw. Marktbedürfnissen aktiviert, erzeugt für den Kunden Wert und untersteht einer durchgängigen Verantwortung (Prozesseigner bzw. Prozessverantwortlicher). Schließlich hat ein Geschäftsprozess Zugriff auf alle benötigten Ressourcen und Informationen.

In der Abbildung unten wird der Geschäftsprozess mit seinen wichtigsten Charakteristika dargestellt.

Geschäftsprozess

Wichtige Charakteristika eines Geschäftsprozesses: Kundenorientierung und durchgehende Verantwortung. Quelle: In Anlehnung an Schantin (2004)