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Archiv der Artikel die mit structure follows process getagged sind.

Vortrag von Andreas Suter an der TU Graz zum Thema Prozessmanagement

Andreas Suter wird am Montag, den 12. März 2012 einen Gastvortrag zum Thema prozessorientierte Organisationsgestaltung im Rahmen der Lehrveranstaltung „Prozessmanagement“ an der Technischen Universität Graz geben. Näheres dazu ist auf der Webseite des Instituts für Unternehmungsführung und Organisation zu finden. Die Inhalte des Vortrags sind:

  • Strategiegerechte Gestaltung von Prozessen und der Organisation.
  • Makro- vor Mikrodesign von Geschäftsprozessen.
  • Black-Box-Ansatz: Klärung der Randbedingungen, z.B. Unternehmens-, Prozess und Organisationsgrenzen, insb. Definition der Geschäftsprozesse.
  • Autonomieprinzip des Prozesses: Integration von Wertschöpfung und Prozessregelung.
  • Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehungen zwischen Prozessen, Kunden, Lieferanten als Lösung von organisatorischen Schnittstellenproblemen.
  • Innovationsmanagement in der prozessorientierten Organisation.
  • Prozessbasierte Aufbauorganisation.

Unterlagen zum Vortrag sind hier zu finden. Dr. Andreas Suter, zur Zeit Geschäftsführer einer schweizer Beratungsfirma, ist ehemaliger Professor am Institut für Unternehmungsführung und Organisation an der Technischen Universität Graz.

Die Bausteine des Geschäftsprozessmanagements

Dieser Beitrag stellt eine grobe Zusammenfassung des Artikels „Process orientation: Conceptualization and Measurement“ dar, welcher in Kürze im Business Process Management Journal (Vol. 17, No. 2, 2011) veröffentlicht wird. Der Artikel geht umfassend auf die unterschiedlichen Bausteine (Komponenten) des Prozessmanagements ein.

Zuerst wird die Definition von Prozessmanagement/Prozessorientierung erläutert:

  • Das Konzept der Prozessorientierung betont die Prozesse anstatt die hierarchische Struktur des Unternehmens (McCormack and Johnson, 2001).
  • Prozessorientierung betont die Geschäftsprozesse anstatt die funktionalen Strukturen des Unternehmens (Reijers, 2006).
  • Prozessmanagement konzentriert sich auf die Effizienzverbesserung des Unternehmens durch Koordinierung von Unternehmensaktivitäten in einem System von durchgängigen Prozessen (Benner and Tushman, 2002).
  • Die Prozessmanagement-Philosophie ist eine umfassende Problemlösungsmethode. Die Methode ist prozessorientiert, kundenorientiert, faktenbasierend und partizipativ über das gesamte Unternehmen (Winter, 1994).
  • Geschäftsprozessmanagement beinhaltet die Identifizierung, das Design, das Einführen, das Ausführen, die Interaktion, das Controlling, die Analyse und die Optimierung von Geschäftsprozessen (Smith and Fingar, 2003).

Basierend auf diesen Definitionen entwickelt und verifiziert der Artikel die folgenden Bausteine des Prozessmanagements:

  • Design und Dokumentation von Geschäftsprozessen.
  • Management Commitment hinsichtlich Prozessmanagement.
  • Die Rolle des Prozesseigners.
  • Prozesskennzahlen.
  • Unternehmenskultur im Einklang mit dem Prozessmanagement.
  • Kontinuierliche Prozessverbesserung (kontinuierliche Prozessoptimierung).
  • Prozessorientierte Organisationsstruktur.

Viele Führungskräfte suchen aktuell nach Wege, ihr Unternehmen prozessorientiert zu gestalten. Die Ergebnisse des Artikels ergeben, dass Prozessmanagement mehrere Aspekte involviert. Diese Aspekte reichen von der Dokumentation von Geschäftsprozessen bis hin zur prozessorientierten Organisationsstruktur. Prozessmanagement besteht also aus mehreren sich ergänzenden und aufbauenden Bausteinen.

Ergebnisse zur Prozessmanagement-Umfrage: Prozessorientierte Aufbauorganisation

Dieser Beitrag soll das Ergebnis zum Thema „prozessorientierte Aufbauorganisation“ der Prozessmanagement-Umfrage diskutieren. Details zur Gestaltung der Umfrage finden Sie hier.

Die untere Abbildung zeigt, dass der Großteil der befragten Unternehmen ihre Aufbauorganisation von den Geschäftsprozessen ableitet. Die Aussage „Die Aufbauorganisation ist in unserem Unternehmen
von der Ablauforganisation abgeleitet“
bewerteten die Unternehmen wie folgt:

  • 22,96%: trifft (eher) nicht zu
  • 31,85%: trifft teilweise zu
  • 45,19%: trifft (eher) voll zu
Die Aufbauorganisation ist in unserem Unternehmen von der Ablauforganisation abgeleitet.

Die Aufbauorganisation ist in unserem Unternehmen von der Ablauforganisation abgeleitet.

Fallbeispiel zum Entwurf einer prozessorientierten Organisation für einen Konzern mit mehreren Business-Units

Anbei ein weiteres Fallbeispiel zur prozessorientierten Organisationsgestaltung unter Verwendung der Kaskadierungs- und Segmentierungsmethode, bereitgestellt von Dr. Andreas Suter.

Beim Fallbeispiel handelt es sich um das Unternehmen Trafotec, einem Isolationsspezialisten für Transformatoren. Das Fallbeispiel stellt das Unternehmen kurz vor, diskutiert die Ausgangslage und veranschaulicht die Einführung einer Prozessorganisation im Vorfeld eines ERP-Projektes. Dabei wird wie folgt vorgegangen:

  • Erarbeitung des heutigen Geschäftsverständnisses
  • Strategieidentifizierung
  • Erarbeitung des Makrodesigns
  • Erarbeitung des Organisationsmodells
  • Darstellung, welcher Mehrwert erwartet wird und welcher Veränderungsbedarf besteht

Dabei werden drei unterschiedliche Geschäfte des Konzerns identifiziert, welche jeweils über eine eigene Geschäftsstrategie und ein eigenes Geschäftsmodell verfügen. Die drei Geschäfte sollen daher in drei weltweit getrennten Business-Units geführt werden. Für die getrennten Business-Units wird jeweils ein Makroprozessmodell erarbeitet (unter Verwendung der Methode der Kaskadierung und Segmentierung von Geschäftsprozessen).

Was ist Prozessorientierung – Teil 5: Prozessorientierte Aufbauorganisation

„Structure follows process“: Prozessorientierte Organisationsgestaltung bedeutet, dass sich die Aufbauorganisation nach den Geschäftsprozessen richtet, d.h. dass die Struktur des Unternehmens von den Geschäftsprozessen abgeleitet wird (siehe rechten Teil der unteren Abbildung). Mehrere Autoren betonen, dass die Geschäftsprozesse die Organisationsstruktur eines Unternehmens bestimmen sollen: Schantin (2004), Suter (2004, 2009), Gaitanides (2007), Osterloh und Frost (2006), Kiraka und Manning (2005).

Struktur VS. Prozesse im Mittelpunkt der Organisationsgestaltung

Struktur VS. Prozesse im Mittelpunkt der Organisationsgestaltung

Fallbeispiel zum Entwurf einer prozessorientierten Organisation unter Verwendung der Kaskadierungs- und Segmentierungsmethode

Anbei ein Fallbeispiel zum Entwurf einer prozessorientierten Organisation unter Verwendung der Kaskadierungs- und Segmentierungsmethode, bereitgestellt von Dr. Andreas Suter.

Beim Fallbeispiel handelt es sich um das Unternehmen Telegyr (heute integriert in den Siemens-Konzern), das Systeme zur Steuerung, Überwachung und Betriebsführung von Hochspannungsnetzen (Übertragungs- und Verteilnetze) liefert. Das Fallbeispiel stellt das Unternehmen kurz vor, diskutiert die Ausgangslage und veranschaulicht die Einführung einer Prozessorganisation in das Unternehmen. Dabei wird die Prozesslandkarte („Makromodell“) des Unternehmens unter Verwendung der Methode der Kaskadierung und Segmentierung von Geschäftsprozessen erstellt. Das Beispiel geht auch darauf ein, wie sich die Einführung der prozessorientierten Organisation auf die Aufbauorganisation des Unternehmens auswirkte („stucture follows process“). Zum Schluß werden die erzielten „Benefits“ diskutiert.